Der
Riesenschnauzer und die anderen Gebrauchshunderassen…
Der PSK war in Weida/Thüringen bei
der VDH-DM IPO 2012 mit 6 Riesenschnauzern gut vertreten.
Ein
Bericht von Wilfried Lohmann

Das Team PSK,
v.li. n.re. Jürgen Baumann, Mario Will, Dr. Mario Hölscher, Dr.
Hanno Hemm,
Alexander Hüffer, Martina Moormann, Nicole Beerkircher
Enthusiasmus und Athletik, zwei
Begriffe die diese Veranstaltung maßgeblich geprägt haben.
Enthusiasmus
verbreitete der Hundesportverein Steinsdorf e.V. , der in diesem
Jahr der Ausrichter dieser wunderbaren Veranstaltung war. Die
Gesamtleitung/Organisation hatte der 1. Vorsitzende des HSV
Steinsdorf e.V. Urs Hufenbach übernommen. Urs wurde dabei
gleichermaßen von dem 2. Vorsitzenden Dietmar Schille, selbst
aktiver Hundesportler und Besitzer des Riesenschnauzers Ilko vom
Klingsgarten, tatkräftig unterstützt. Dietmar war Teilnehmer auf der
VDH-DM IPO 2010 in Rottweil für das Team PSK und weiß daher worauf
es ankommt. Damit sich die Teilnehmer wohl fühlen ist eine gute
Organisation unerlässlich. Dies ist dem Ausrichter mit seinen ca. 70
aktiven Helfern sehr gut gelungen. Der PSK Vorstand war durch den
Sportbeauftragten Joachim Heimburger in Begleitung seiner Frau Anja
vertreten.
Athletik, das ist wohl die
passende Bezeichnung für die Leistungen der Hunde und Hundeführer,
die in Weida zu bewundern waren. Die Hunde sind inzwischen echte
Athleten mit einem Ausbildungsstand auf höchstem Niveau. Im
internationalen Vergleich so auch auf der diesjährigen
Weltmeisterschaft in Zalaegerszeg (Ungarn), werden die
qualifizierten Teams sicher auf den vorderen Plätzen zu finden sein.
Herzlichen Glückwunsch dem Sieger und allen Teilnehmern zu ihren
tollen Leistungen.
Auch in diesem Jahr waren die Rassen
Malinois und Deutscher Schäferhund dominant vertreten. Allerdings
gaben unsere Riesenschnauzer dank moderner Ausbildung auch ein
positives Bild ab. Als Summe aus zahlreichen Gesprächen während und
nach der Veranstaltung bleibt festzustellen, dass der
Riesenschnauzer und seine Hundeführer sich nicht verstecken
brauchten. Der Riesenschnauzer war den anderen Rassen durchaus
gewachsen und konnte mit einigen herausragenden Übungen einen
bleibenden Eindruck hinterlassen.
Bestens ausgerüstet von
Sportbekleidungshändler Intersport-Begro aus Marburg
gab das Team auch optisch ein geschlossenes Bild ab. Vielen Dank
für die tollen Fotos an Sporthundfoto.de.
Platz |
Hund |
Hundeführer |
A |
B |
C |
Gesamt |
Note |
1 |
Cayman vom Adlerauge (Mal) |
Edgar Scherkl |
98 |
92 |
99 |
289 |
V |
2 |
Finni von der Brunnenstadt (MAL) |
Robert Parak |
98 |
92 |
98 |
288 |
V |
3 |
Rigo vom Haus Mecki (MAL) |
Michael Kötters |
95 |
96 |
97 |
288 |
V |
4 |
Dusty vom Hornbachtal (MAL) |
Karl Heinz Knies |
98 |
94 |
95 |
287 |
V |
5 |
Orcan vom Further Moor (MAL) |
Knut Fuchs |
93 |
96 |
96 |
285 |
SG |
6 |
Madonna from
Mike's Place (MAL) |
Thomas Wesselmann |
99 |
90 |
96 |
285 |
SG |
8 |
Oscar vom Aurachgrund (Dobermann) |
Roman Schneider |
99 |
92 |
93 |
284 |
SG |
16 |
Paul vom Dammkrug (RS) |
Mario Will |
95 |
87 |
92 |
274 |
SG |
23 |
D'Zidane vom Hatzbachtal (RS) |
Alexander Hüffer |
97 |
88 |
83 |
268 |
G |
26 |
Uta von Elberfeld (RS) |
Martina Moormann |
95 |
90 |
82 |
267 |
G |
31 |
Xerro vom Hatzbachtal (RS) |
Nicole Beerkircher |
83 |
89 |
90 |
262 |
G |
38 |
Zohra vom Hatzbachtal (RS) |
Jürgen Baumann |
90 |
83 |
81 |
254 |
G |
42 |
Coco von der Herrenwiese (RS) |
Hanno Hemm Dr. |
78 |
80 |
86 |
244 |
G |
55 |
Juda von Haus Heldmann (DSH-SH) |
Stefanie Knop |
|
|
|
0 |
|
Videos zu allen Vorführungen in B und C auf
http://www.working-dog.eu
Wie haben die Teilnehmer die
VDH-DM in Weida erlebt ?
Mario Will führte Paul vom Dammkrug
und fand die VDH-DM 2012 sehr aufregend … 
Mario hat schon an einigen großen Prüfungen teilgenommen. So
führte er verschiedene Hunde unter anderem auf der ISPU
Weltmeisterschaft, PSK DM oder auch auf Landesmeisterschaften. Mit
einer Einladung zur Teilnahme bei der VDH-DM IPO 2012 in Weida hatte
er nicht gerechnet. Die Tage vor Ort empfand er als sehr aufregend.
Sein Hund „Paul vom Dammkrug“ überzeugte ihn insbesondere durch sein
festes Wesen während der gesamten Veranstaltungstage. Sportlich
überraschte Paul ihn damit, dass er sich nach dem ,,Voraus" beim
Abholen nicht ins „Sitz“ holen ließ, der Schutzdienst seines Hundes
hat ihn sehr überzeugt und war gleichzeitig auch sein persönliches
Highlight in Weida. Die Helferleistungen beurteilt Mario als
„super“. Die Frage, wie er die Leistungen der Riesenschnauzer im
Vergleich zu den anderen Rassen sieht, beantwortete er mit
„respektabel, jedoch ausbaufähig“. Er fand es schade, dass sein
Bruder Ingo, der Züchter von Paul nicht dabei sein konnte.
Xerro vom Hatzbachtal ist ein toller
Hund mit hoher Arbeitsbereitschaft …

Für Nicole war es ein super Gefühl ihren Xerro in der Atmosphäre
dieser für Sie Top organisierten Großveranstaltung präsentieren zu
dürfen. Ein Stadion mit voll besetzter Tribüne und Szenenapplaus ist
eben etwas Besonderes das man mal erlebt haben muss. Über Ihre
Nominierung hat sie sich sehr gefreut. Besonders hilfreich war für
Sie die Unterstützung ihres Mannes Thomas, ihrer Vereinskollegen des
VDH Geislingen/Steige und ihrer tschechischen Freunde vor und
während des Wettkampfes. Am meisten beeindruckt hat Nicole Xerro´s
Apportierarbeit und seine tolle Arbeitsbereitschaft. Überraschend
und für viele belustigend zugleich war die Abrufübung nach dem
Stellen und Verbellen. Xerro kam nicht an Nicole´s linke Seite
sondern zog die des Helfers im Versteck vor. Die Helferarbeit
bezeichnet Nicole als „einfach top!“ und die Stimmung im Team PSK
als „einfach super“ - wie eine große Familie - jeder freut sich mit
dem Anderen.
Alexander Hüffer mit D`Zidane vom
Hatzbachtal fand die Richterleistungen gut und nachvollziehbar …
„Es war nun mal die VDH-DM, da wird strenger gerichtet. Die VDH DM
IPO ist in meinen Augen die größte und interessanteste
Hundesportveranstaltung in Deutschland weil dort alle
Gebrauchshunderassen starten. Es war eine sehr schöne
Meisterschaft.“ Richtig Alex! D´Zidane hat Alex mit seiner sehr
gewissenhaft und sorgfältig ausgearbeiteten Fährtenarbeit überzeugt.
Trotz Hitze suchte er triebig und sehr genau bis zu Schluss. (ok,
fast bis zum Schluss
J).
Im Schutzdienst konnte er für Alex überraschend beim langen Gang den
Griff nicht halten. Alexander führt das im Wesentlichen auf
Konzentrationsmängel zurück. Alex Einschätzung; vielleicht war er
auch einfach nur platt. Der Teamchef Mario Hölscher hat in seinen
Augen wieder einen sehr guten Job gemacht und war für die Belange
des Teams immer da. Er bedankt sich insbesondere bei seiner Frau
Jennifer für das „strenge“ Training, das ihn letztendlich
zielführend weitergebracht hat.
Hanno Hemm vertritt eine interessante
These: An der Spitze sind die Profis und wir sind die Amateure …
Die eng gestaffelten Leistungen an der Spitze der
Ergebnistabelle sagt das auch diesmal wieder deutlich aus. Für
Hanno war es das vierte Jahr in Folge, in dem er an Deutschlands
hochrangigster Hundesportveranstaltung teilnehmen durfte. Und er
erlebte auch diesmal die doch recht krasse Leistungsdifferenz. -
Die VDH-DM in Weida lobt er als sehr herzlich und
gastfreundschaftlich. Alles war auf die Belange der Hundesportler
ausgerichtet, so z. B. gute Hundeführerparkplätze oder optimale
Bedingungen auf dem Sportplatz. Hannos schönstes Erlebnis während
der Meisterschaft war die frische und freudige Unterordnungsleistung
seiner Hündin Coco von der Herrenwiese und die Tatsache genau diese
Gesamteinschätzung des Leistungsrichters in Abteilung B. attestiert
bekommen zu haben. Erwähnenswert ist für ihn auch, dass die PSK
Mannschaft sich untereinander gut verstanden hat und so z.B. die
kurze Trainingszeit am Donnerstag optimal genutzt werden konnte.
Mario Hölscher hat er das vierte Mal als Teamchef erlebt. Er war wie
immer souverän und ein korrekter, verlässlicher Partner, der ein
Gefühl von Sicherheit und Unterstützung vermittelte.
Martina Moormann gefiel die
Unterordnung Ihrer Hündin Uta von Elberfeld besonders gut …
Uta arbeitete in der Unterordnung viel besser als sie es
erwartet hat. - Und das, trotz Prüfungsstress und aller
dazugehörigen Umstände. „Von der Meisterschaft selbst habe ich wenig
mitbekommen, weil ich immer sehr aufgeregt bin. Natürlich will ich
erreichen, dass in A – B und C alles gut klappt“. Von der Stimmung
im Team hätte sie gerne mehr mitbekommen. Sie sagt, dass der
Riesenschnauzer mit den Leistungen der anderen Rassen durchaus
mithalten kann. Um weiter nach vorne zu kommen fehlt es ihr oftmals
an guten, erfahrenen Helfern. In 35 Jahren als aktive
Hundesportlerin war es die 4. Teilnahme an einer VDH-DM. Ihr
Highlight in Weida war der Beifall der Zuschauer nach jeder
einzelnen Übung in der Unterordnung. Die Fährte war auf der ersten
Geraden extrem schwierig. Die Hündin meisterte aber aufgrund ihrer
FH2 Erfahrungen die größten Schwierigkeiten und kam mit einem sehr
guten Ergebnis durch.
Der Baumann Jürgen würde gerne beim
nächsten Mal seine Nervosität zuhause lassen …
Zohra vom Hatzbachtal zeigte trotz Jürgens innerer Anspannung eine
Ihrem Ausbildungsstand entsprechende Leistung.
Und die konnte sich sehen lassen. Ihre temperamentvolle und in
großen Teilen sehr ansehnliche Unterordnung schloss sie leider mit
einer mangelhaften Vorausübung ab. Zohra stand nach dem „Platz“ noch
einmal auf. Jürgen gefielen die konsequenten und gleichmäßigen
Richterleistungen in allen drei Sparten. Vor den Leistungen beider
Helfer zieht er seinen Hut. In der Vorbereitung konnte er leider nur
wenig auf Acker Fährten. Dennoch war wer mit der Sucharbeit seiner
Hündin sehr zufrieden. Jürgen möchte sich an dieser Stelle bei
seiner Arbeitsgemeinschaft und seiner Familie recht herzlich für die
Unterstützung bedanken.
Das Statement von Dr. Mario Hölscher,
Teamchef PSK

„Es war schön zu sehen, wie sich unsere Riesen im direkten Vergleich
mit den besten Vertretern der anderen
Gebrauchshunderassen behaupteten. Trotz des verletzungsbedingten
Ausfalls unseres amtierenden Deutschen Meisters und Weltmeisters
Cedric vom Lindelbrunn, konnte ich sechs starke Vertreter unseres
Klubs nominieren. In der Fährte lagen D'Zidane, Paul und Uta im
oberen Teilnehmerfeld. All unsere Hunde überzeugten durch druckvolle
und freudige Arbeiten in der Unterordnung. Erstmals bekamen all
unsere Teilnehmer bei den Apportierübungen Szenenapplaus vom
fachkundigen Publikum. Dieses kann, glaube ich, kein anderer Verband
von sich sagen. Basierend auf modernster Hundeausbildung konnte
unsere Rasse Riesenschnauzer ihre Spurtschnelligkeit und Wendigkeit
ausspielen und so ein beeindruckendes Gesamtbild abgeben. In der
Abteilung C sorgte Mario Will mit seinem Paul während beider
Veranstaltungstage verbandsübergreifend für immer wieder positiven
Gesprächsstoff. Dominante und selbstsichere Kampfhandlungen mit
mustergültigen Griffen und Bewachungsphasen zeichneten seine Arbeit
aus. Auch im Hinblick auf die nachrückende Generation junger Riesen,
die zurzeit noch ausgebildet wird, freue ich mich auf die kommenden VDH-DMs. Der Riesenschnauzer hat in der Gebrauchshundeszene ein
zunehmend positives Image. Dieses müssen wir jetzt nutzen und die
Nachfrage, auch aus den Sportverbänden, entsprechend gut bedienen.
Obere Priorität bei der Zucht sollte aus meiner Sicht die weitere
Verbesserung des Griffverhaltens sein. Neben den vielen handfesten
Vorzügen unserer Rasse, sehe ich die oftmals noch
verbesserungswürdige Griffqualität nach wie vor als Achillesverse
vieler unserer Starter. Dieses fällt insbesondere dann auf, wenn wir
im direkten Rassevergleich mit Deutschen oder Belgischen
Schäferhunden stehen. Um die langfristige Vitalität im Auge zu
halten, muss dieses bei bestmöglicher Schonung unseres Genpools
durch kluge Inzuchtvermeidung geschehen.“
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